Die 80er-Jahre
(trostat
D
och bereits seit 1963
wird am Nachfolgem o-
dell
getüftelt.
Es
ist
ebenfalls ein Elektrostat, der
jedoch eine neue Idee der
Klangreproduktion
in
sich
birgt:
das
„E inpunkt-Laut-
sprecherprinzip".
W alter
Schild hatte die Gelegenheit,
eines der ersten Serienmo-
delle dieses neuen Lautspre-
chers zu hören und ein Ge-
spräch mit Peter W alker über
sein
neuestes
Produkt
zu
führen.
Was
ist
revolutionär
beim
neuen Quad? Eigentlich nur
die Idee, die sich der Erfinder
bereits in „grauer HiFi-Vor-
zeit" schützen ließ. Mit der
Vorstellung als Basis, daß der
ideale
Lautsprecher
eine
„atm ende Kugel" sein müßte
(was aber technisch kaum zu
machen ist), sagte sich Peter
Walker:
Wenn
man schon
keine Punktquelle verw irkli-
chen kann, so muß man das
von ihr ausgehende Schall-
feld einfach dadurch sim ulie-
ren, daß man die gekrümmte
W ellenfront
elektronisch
nachbildet. Wie die Skizze 1
verdeutlicht,
ist
der
Laut-
sprecher
sozusagen
eine
Schnittebene
im
Ausbrei-
tungsfeld. Von dieser Ebene
ist nun zu fordern, daß sie,
ausgehend
vom
Zentrum ,
den Schall immer mehr ver-
zögert abstrahlt, dam it die
gewünschte
gekrüm m te
W ellenfront (die nun von ei-
nem Punktstrahler zu kom -
men
scheint)
nachgebildet
wird.
Diese
Verzögerung
macht Peter W alker genial
einfach:
mit Induktivitäten.
Eine Reihe von Spulen ver-
zögern das elektrische Si-
gnal exakt so, wie es die
Theorie fordert. Die Mem-
brane selbst ist wegen der
„We make a nicer noise”
STEREO-Redakteur Walter Schild sprach in Hamburg mit Peter Walker (links)
STEREO: Mister Peter Wal-
ker, warum verwenden Sie ei-
nen Dipol-Lautsprecher, der
nach vorn und nach hinten
gleichmäßig
abstrahlt?
Bringt das nicht Probleme
mit sich?
Walker: Wollte
man
dies
nicht, so muß man eine Box
mit allen ihren Resonanzpro-
blemen bauen. Bei uns kann
nichts schwingen - mit Aus-
nahme der Membrane. Die
aber ist so leicht und wird so
stramm
vom
elektrischen
Feld geführt, daß quasi keine
Membrane vorhanden ist. Sie
Ist nur 3 Micron dünn, so daß
Sie keinen Unterschied hö-
ren, wenn ich sie während
des Sprechens zwischen uns
beide halte.
STEREO: Aber das Problem
der
Aufstellung
derartiger
Strahler ist doch nicht zu
leugnen?
Walken Alle
Lautsprecher
sind kritisch in der Aufstel-
lung. Unser Lautsprecher ist
den üblichen Konstruktionen
sogar noch überlegen, weil er
nur noch vorn und hinten ab-
strahlt und nicht noch zu-
sätzlich nach oben und zur
Seite.
Trotzdem
ist
unser
Prinzip natürlich ein Kom-
promiß, denn will man einen
Einfluß vermeiden, so erkauft
man sich dies oft mit einem
Sack zusätzlicher Effekte.
STEREO:
Übliche
Elektro-
staten sind bekannt für ihre
Baßschwäche.
Wie
stehen
Sie dazu?
Walker: Weil die Membrane
nur etwa einen halben Zenti-
meter Spielraum zwischen
den Polplatten hat und die
Abstrahlfläche begrenzt ist,
sind natürlich tiefe Pegel be-
grenzt.
Wollte
man
bei-
spielsweise
den
Übertra-
gungsbereich nur um eine
Terz nach unten erweitern, so
muß man wegen der nötigen
Kraft die Spannung verdop-
peln, weil der Luftspalt eben-
falls vergrößert werden muß.
Dies würde bei uns eine Er-
höhung der Spannung von 7
auf 14 kV bedeuten. Nennen
Sie mir einen Trafo, der das
kann
und gleichzeitig das
Audio-Frequenzband
mit
hoher Qualität überträgt. Un-
ser Lautsprecher erreicht bei
35 Hz Minus 6 dB Schalldruck
und fällt mit nur mit 18 dB/
Okt. ab, also wesentlich lang-
samer als beispielsweise eine
Baßreflexbox
mit
ihren
24 dB/Okt.
STEREO: Sie empfehlen da-
für also keinen Subwoofer
oder werden gar einen ent-
wickeln?
Walker: Nein,
auf
keinen
Fail. Es wird aber sicher ein
paar
„HiFi-Freaks"
geben,
die das machen werden.
STEREO: Mr.
Walker,
wie
stimmen Sie einen Lautspre-
cher ab? Hauptsächlich nach
Gehör oder meßtechnisch?
Walker: Ich entwickle rein
meßtochnisch. Lediglich den
Einfluß der Bündelung beur-
teile ich im Wohnraum, weil
niemand sagen kann, was die
optimale Bündelung ist.
STEREO: Wie sieht dann der
Frequenzgang
und
der
Fortsetzung auf
S.
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STEREO 73
30 JAHRE STEREO
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